Die Brandgans gehört an den deutschen Küsten zu den auffälligsten Vogeltieren. Sie ist durch ihre Zeichnung im Gefieder und ihre Größe unverkennbar. Und zwar zu jeder Zeit, egal ob sie einzeln gesehen wird beim Brüten oder in der Zeit der Mauser oder Winterrast in großen Schwärmen.

Die Zugehörigkeit der Brandgans

Obwohl die Brandgans eine gänseähnliche Gestalt besitzt, gehört sie systematisch eher zu den Enten. Brandente wäre also eigentlich ein treffenderer Name. Es handelt sich bei der Brandgans um eine sogenannte Halbgans, die zur Gattung Tadorna gehört. Außer ihr sind noch die Kasarkas und die Rostgans in der Gattung beheimatet. Das rostbraune Brustband hat der Brandgans den Namen beschert. Zusammen mit dem roten Schnabel bildet es die auffälligsten Farbtupfer in dem kontrastreichen Gefieder.

Merkmale der Halbgans

Ausgewachsene Brandgänse haben eine Körperlänge von 58 bis 67 Zentimeter. Ihre Flügelspannweite beträgt 110 bis 133 Zentimeter. Bei den Männchen unterliegt das Gewicht einer großen Spanne von 830 und 1500 Gramm. Die Weibchen sind deutlich leichter und haben im Durchschnitt 810 Gramm. Brandgänse haben einen roten Schnabel, die Männchen sind an einem Höcker auf dem Schnabel zu erkennen. Brandgänse haben lange rote Beine und einen dunkelgrünen Kopf, der oft schwarz wirkt. Sie brüten am Boden und gehören am Boden und beim Fliegen zu äußerst ruffreudigen Vögeln. Dabei gibt es in den Stimmen von Weibchen und Männchen deutliche Unterschiede. Während der Ruf der Weibchen sehr tief und sonor ist, sind die Männchen hoch pfeifend. Die Weibchen können über weite Strecken gehört werden, die Männchen hingegen nur in naher Entfernung. Ein pfeifend-schwirrendes Fluggeräusch ist ebenfalls typisch bei den Instrumentallauten von Brandgänsen.

Die Nahrung

Kleine Schnecken, Muscheln und Würmer stehen auf dem Speiseplan von Brandgänsen. Hin und wieder gehören auch Insekten und Wasserpflanzen zu ihrer Ernährung. Im deutschen Wattenmeer ernähren sie sich überwiegend von Herzmuscheln. Dabei sind die Gezeiten weitgehend bestimmend für die Nahrungssuche. Bei Niedrigwasser wird nach Essen gesucht, ist Hochwasser, folgt das Ruhen auf Strandwiesen, Sandbänken oder Dünen. Durch die Abhängigkeit von Ebbe und Flut gehen Brandgänse auch nachts der Nahrungssuche nach.

Brutgebiete und Mauser

In der Regel sind Brandgänse monogam. Oftmals bleiben sie mit einem Partner über mehrere Jahre zusammen. Zur Mauser und zur Überwinterung verlassen Weibchen und Männchen oftmals zu verschiedenen Zeiten das Brutgebiet. Die Weibchen sind bereits in der Regel zwei Jahre alt, wenn sie das erste Mal brüten. Männliche Brandgänse pflanzen sich erstmals mit vier bis fünf Jahren fort. Brandgänse, die nicht brüten, leben ganzjährig in Trupps zusammen. Die Brut von sieben bis zwölf weißen Eiern wird in einer Erdhöhle abgelegt. Die schwarz-weißen Küken schlüpfen nach circa 30 Tagen.